Nu also der zweite Auslandsmarathon in diesem Jahr. Nach Luxemburg sind wir am 15. Oktober im Olympiastadion von 1928, in Amsterdam gestartet.
Doch der Reihe nach. Donnerstag nach der Arbeit losgefahren und am späten Abend im „Student Hotel Amsterdam West“ eingecheckt. Dadurch hatten wir einen kompletten Tag für die Altstadt. Schon in Luxemburg hatten wir die Räder mitgenommen und um diesmal noch flexibler zu sein hatten wir uns jetzt zwei alte Klappräder besorgt, perfekt für uns!
In Amsterdam ist man ja schon mal öfters, jedoch hatten wir noch nie eine Grachtenrundfahrt gemacht, das haben wir es diesmal nachgeholt. War gar nicht so langweilig wie ich dachte (der Getränkeverkäufer mit seinem Heineken hat aber dabei mitgeholfen, smile). Nach der Rundfahrt haben wir uns durch die Gassen treiben lassen, bis wir in der Bar „Coco‘s Outback“ mit Motto „Lousy Food and Warm Beer“ gelandet sind. Als wir dann satt und angetüddelt waren sind wir von Bar zu Bar Richtung Klappräder geschlendert… Im Hotel angekommen gab es noch ein Schlummertrunk an der Bar. Und erst an diesem Punkt hatten wir unser erstes negatives Erlebnis in Amsterdam:
Der Kellner fragte: „Möchtest du ein Lokales Bier testen?“ und da sagt man ja erstmal nicht nein. Aber es stellte sich erstens heraus, dass es ein echtes „Plörrenbier“ war und zweitens auch noch Bio!
Samstag startete dann mit der Marathon Messe. Neben den Startern beim Halbmarathon und dem 8km Lauf gingen 12.194 Teilnehmer für die 42,195km an den Start, dementsprechend voll war die Messe. Eins haben wir festgestellt: Wenn wir mal wieder richtig shoppen wollen, müssen wir uns ein neues Hobby suchen. Wir brauchten nix! Gut so…
Auf dem Weg zum Hotel noch mal Stopp in einem groovigen Plattenladen gemacht, Mittagschlaf und dann zur Pasta Party. Ich muss sagen, dat war die beste Pasta Party die ich je besucht habe. Edel aufgemacht, immer so nachgelegt dass die Pasta jederzeit warm war und vor allem hat es lecker geschmeckt. Am Abend im Hotel dann wieder ein negatives Erlebnis: Susanne stellt fest, dass sie ihr heißgeliebtes Borbecker Raketen Laufshirt nicht eingepackt hat! (Gerd, steht dazu etwas in den Statuten? Muss Susanne Strafe zahlen?)
Am Marathon Tag daher noch schnell ein organgenes Laufshirt besorgt (also auf der Messe dann doch noch etwas käuflich erworben. 😉 ) Start war um 9:30 Uhr bei bestem Laufwetter. Insgesamt eine sehr schöne Strecke durch die Innenstadt, zweimal in den Vondelpark und rund 14km an der Amstel entlang. An der Strecke haben sich auch viele Zuschauer versammelt, also alles klasse.
Susanne war nach dem letzten Marathon richtig fleißig und hatte sich einem 16-Wochen Trainingsplan unterworfen, aber ein paar lange Läufe waren dem Job zum Opfer gefallen. Bis KM 24 waren wir super unterwegs. Die letzten 2 Kilometer begleiteten uns noch zwei Flyboards , welche imposant über die Amstel schwebten. Bis dahin war eine Zeit von 4:15 realistisch, selbst 4:20 wäre Bestzeit für Susanne. Ob das von der Kondition geklappt hätte werden wir jedoch nie erfahren. Bei einem Anstieg sah Susanne eine aktuelle Pace von 6:50 und dann fing das Kopfkino an. Es folgte „Schnappatmung“, und später meldete sich auch noch die Wade mit Krämpfen. Brems- und Zugläufer überholten uns.
An diesem Wochenende hatten Susanne in Amsterdam und Jan Frodeno beim IronMan in Hawaii die gleichen Probleme. Beide haben lange auf diesen Tag trainiert. Beide haben sich nach Problemen jedoch durchgekämpft und den Wettkampf mit erhobenem Haupt beendet!!! So gehört sich dat.
Nu arbeiten wir noch an dem Kopfkino und greifen nächstes Jahr aufs Neue an. Frodo in Hawaii und Susanne in Wien, Lissabon, Farörer Inseln oder wo auch immer…
Treu dem Motto, nach dem Marathon ist vor dem Marathon!!